Warum meditieren so viele Menschen heutzutage überhaupt? Was ist das Ziel der Meditationspraxis? Entspannung, Ruhe, Frieden, Gott erkennen/Erleuchtung?
Meditieren bedeutet für mich bewusst eins werden mit unserer Quelle. Mich bewusst einlassen auf den Ozean des unendlichen Bewusstseins. In der Tiefe dieses Ozeans ist es still, ruhig, geschützt. An der Oberfläche schlägt der Geist Wellen, unter der Oberfläche strömen die Gefühle. Aber alles ist Ausdruck und Bewegung ein und desselben weiten Ozeans. Für mich ist die Meditation manchmal voller Information, sie verändert mich, bringt mir Einsicht in Themen, die in dem Moment oder in diesen Tagen relevant sind. Ich komme mit mehr Klarheit aus dieser stillen ‚Versenkung‘ heraus.
Wenn der Geist mich nicht mehr mit Gedanken ablenkt (oder “von uns wegzieht” wird das gerne genannt – ein Gedanke kann uns zwar von dem gegenwärtigen Moment wegziehen, jedoch nicht von uns selbst, denn er existiert in uns) von dem Wahrnehmen/Erleben unserer Essenz, informiert mich mein ganzer Körper. Womöglich ist damit das nach innen wenden gemeint, das dritte Auge aktivieren und nach innen schauen.
Wenn uns die körperlichen und geistigen Beschwerden und Probleme nicht mehr im Weg stehen, wir einen fitten, gesunden Körper haben, unser Geist klar ist und unser Herz offen, wird der Zugang zu dem Bewusstsein, das über unseren Körper hinaus geht, frei. Er kann natürlich auch anders frei werden, oder von Geburt an bis zum Tod von selbst frei sein, aber bei einem gewöhnlichen Menschen mit den gewöhnlichen Anforderungen des Alltags -und ohne den Einfluss von Drogen- hat sich dieser Zugang offensichtlich bewährt.
Wenn Gedanken auftauchen – bleibe in dem Bewusstsein, dass Du bereits größer bist als Dein Gedanke. Sei Dir bewusst, dass Du Dir bewusst bist! (“Be aware of being aware, Awareness being aware of Itself” – Rupert Spira.) Dein Gedanke ist ein minimaler Teil von Dir, eine Schwingung, eine Sinneswahrnehmung in Dir. Auch Deine Gefühle, angenehm oder unangenehm, sie sind Schwingungen, Resonanzbeziehungen zwischen Dir und der Außenwelt, und sie sind Teil Deines Körpers, Deiner Wahrnehmung. Du bist also bereits größer, umfassender als die Gefühle. Wenn ein Gedanke oder Gefühl sich zeigt, dehne Dich aus. Schaffe Raum für die Information und lasse sie los, lasse sie durchfließen.
Alles ist im Fluss. Mit dieser Übung kannst Du auch im Alltag immer offener, ausgedehnter und freier in Dein Leben eintauchen und das Bewusstsein nähren, dass wir nicht von der Quelle getrennt sind. Wir sind eins mit dem Schöpfungsprozess und allem Leben.