“Alles, was wir ablehnen, hat immer mit uns selbst zu tun” – ein Beispiel aus dem virtuellen Leben

Was bedeutet das eigentlich? Und wie hilft uns diese Aussage, uns bewusster zu werden?

Das Zitat, auf dessen Basis sich folgende Konversation in einem virtuellen Raum in einem sozialen Netzwerk entspann:

„Alles, was dich an anderen Menschen stört, ist das, was in dir selbst feststeckt. Du kannst nicht alle Menschen mögen, aber du kannst alle lieben. In der Spiritualität wird es oft verdreht: Wir versuchen, alle zu mögen. Aber mögen ist der Job deines Egos. Lieben ist der Job deiner Seele. Es können dir also bestimmte Dinge an anderen Menschen nicht gefallen, aber du hast deinen Frieden damit und kannst sie immer noch lieben. Wenn es bei dir aber emotional etwas auslöst – dann ist das dein eigenes Zeug, was du da siehst. Wenn ich höre, dass bestimmte Menschen immer über andere reden „die, die, die“ – das sind sie selbst! Alles, was dich an jemandem stört, ist das, wo du noch Arbeit zu tun hast.“ – Abdi Assadi

Kommentar einer Leserin: “Ich bin da noch nicht so ganz hintergekommen. Beispiel: mein Sohn und ich haben gestern Abend bei einer Dame im TV festgestellt, dass sie eine fürchterliche Stimme hat. Ich selbst finde meine Stimme jedoch ausgesprochen nett, und das ist auch keine Schutzbehauptung, denn ich habe 20 Jahre beim größten Telefonanbieter im Telefondienst gearbeitet. Das würde glaube ich nicht gehen, wenn man sich selbst nicht gerne labern hören würde ?. Die Dame gestern Abend meckerte interessanterweise über die Stimme einer „Rivalin“. Mein Sohn und ich mussten lachen. Sorry… Steckt also wirklich IMMER alles in mir, was ich über andere sage?”

Mein Kommentar: Stimme ist doch Vibration, Resonanz, und die Schwingung, die die Stimme transportiert, löst in Deinem Körper Sinnesempfindungen aus, die Du als unangenehm wahrnimmst (geradezu fürchterlich 😉 ). Wir sind ja ständig unzähligen Geräuschen und Schwingungen ausgesetzt, die wir oft gar nicht bewusst beachten, aber sie beeinflussen/formen uns, und wir reagieren oder antworten. Also zurück zur fürchterlichen Stimme, wenn Du sie bewusst als Vibration wahrnimmst, ihr einfach Raum gibst in Dir, auch wenn sie sich unangenehm anfühlt – ohne sie zu bewerten („fürchterlich“), kann sie dich auch nicht mehr „stören“. Auf subatomarer Ebene bestehen wir ja aus Schwingung und Raum – die Bewertung kommt erst danach. Und so ist es mit fast allem im Leben. Wenn wir uns bewusst sind, reagieren wir nicht mehr nur, sondern haben den Raum, zu antworten.

Die nächste Frage der Leserin kam prompt: “Aber was sagt das ganze jetzt in dem oben genannten Zusammenhang über MICH?”

Mein Kommentar: “Dass es deine Wahrnehmung ist. Und du darauf aufbauend ein Urteil fällst. Deine sogenannte „Arbeit“ würde dann laut dem oben stehenden Zitat darin bestehen, dieses Urteil nicht zu fällen bzw. dir einfach darüber bewusst zu sein, dass „fürchterlich“ DEIN Urteil ist.”

Leserin:Achso…ok. Danke. Müssen wir denn alles mögen?”

Mein Kommentar: “Nein, oder? Wir sind ja nicht ohne Grund individuell, und jeder hat seine eigene Perspektive… wir können uns aber selbst beobachten, uns bewusst sein, wann wir uns nicht bewusst sind – also reagieren, ggf verurteilen, Empfindungen nicht zulassen wollen usw.”

-Veronica.



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